(Kommentare: 0)
Erster Bürgerbaumwald eingeweiht
UBL spendet Bürgerbaum
Artikel der Kreiszeitung
VON PHLIPP KÖSTER
Thedinghausen – „Ich möchte etwas hinterlassen, was länger Bestand hat als das
eigene Leben“, sagt Udo Fischer, während
er eine mit seinem Namen versehene Plakette an die Stützpfosten eines beziehungsweise seines jungen Ahornbaums
nagelt. Dieser Antrieb ist bei Fischer so
groß, dass er gleich vier Bäume bei Rathausmitarbeiterin Perdita Fricke geordert
hat, neben dem Ahorn, auch eine Eiche,
eine Sandbirke und eine Douglasie.
Insgesamt 34 Gehölze bilden seit Kurzem
den ersten Thedinghauser Bürgerbaumwald. Am Freitagnachmittag wurde er offiziell mit der Plakettennageln-Aktion der
Spenderinnen und Spender eingeweiht.
Wald ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, schließlich handelt es sich um
junge Bäume. „Manche sind aber immerhin schon grün“
, sagt Baumexpertin Perdita Fricke.
Den Anschub leistete vor zwei Jahren die
Unabhängige Bürgerliste mit einem Antrag
im Gemeinderat. Der Rat hieß die Idee einstimmig gut. Zunächst gab es aber keine
Fläche. Aber weil ein Pächter die große gemeindeeigene Wiese Am Sodenstich nicht
mehr nutzen wollte, konnte Thedinghausen das selbst tun. So nahm das Projekt
Bürgerbaumwald Fahrt auf.
Im Herbst gingen Perdita Fricke und Gemeindedirektorin Anke Fahrenholz an die
Öffentlichkeit. Nach der Lektüre des Kreiszeitungsartikels meldeten sich gleich Alia
und Jan Olbrich. Das Ehepaar wohnt seit
zehn Jahren in der Gemeinde und wollte
etwas für die Umwelt tun. „Wir können
nun immer mit unseren beiden Kindern
mit dem Rad hierherfahren und unseren
Baum besuchen.“
Sieben Laubbaumarten (noch Vogel- und
Mehlbeere, Robinie und Birke) sowie als
Nadelbaum die Douglasie standen zur Auswahl. Für 250 Euro konnten die Interessenten dabei sein. Ob zur Erinnerung an Oma
oder Opa, zur Geburt eines Kindes oder als
natürliches Erbe wie in Udo Fischers Fall –
die Zweckbestimmung ist laut Anke Fahrenholz jedem und jeder selbst überlassen.
Der Bauhof hatte vor Kurzem für die fachmännische Pflanzung gesorgt. Im Herbst
geht es nach Angaben von Perdita Fricke
mit dem „Baumpark Nummer zwei“ (Bürgermeister Thomas Metz scherzhaft) weiter: Dann wirbt das Rathaus in einem zweiten Aufschlag um Spenderinnen und Spender für den südlichen Teil der Fläche. Am
Rande sollen auch noch Weidengehölze
und Blühwiesen entstehen, damit Familien
ein schönes Ausflugsziel und der Insekten und Tierwelt ein Nahrungsfeld geboten
wird.
Bei der nächsten Runde will auch Udo Fischer wieder dabei sein: „Dann nehme ich
aber die anderen vier noch fehlenden
Baumarten.“
Kommentare
Einen Kommentar schreiben