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Neustart Wochenmarkt 2024 vom Tisch
Wochenmarkt Neustart 2024 vom Tisch
Der für dieses Jahr angedachte Wochenmarkt-Neustart in Thedinghausen ist vom Tisch. Es sei „sinnfrei, im September damit anzufangen“, sagte nun Verwaltungschefin Anke Fahrenholz.
Thedinghausen – In diesem Jahr wird es keinen Neustartversuch für einen Wochenmarkt in Thedinghausen mehr geben. Was der eine oder andere aufgrund der anhaltenden Stille um dieses Thema sowie des fortgeschrittenen Jahresverlaufs bereits vermutet haben mag, bestätigte nun in der jüngsten Thedinghauser Gemeinderatssitzung Anke Fahrenholz in ihrer Funktion als Gemeindedirektorin auf eine entsprechende Nachfrage aus dem Rat. „Wenn wir den Markt noch mal starten wollen, wird das in diesem Jahr nicht mehr passieren können, weil es sinnfrei ist, im September damit anzufangen. Da wird man keine Besucherinnen und Besucher mehr finden.“
Damit ist die Wochenmarkt-Saison 2024 beendet, ohne dass sie überhaupt angefangen hatte. Ende Februar war zunächst wieder Bewegung in das Thema gekommen, als der Gemeinderat einem Neustart des Marktes am Alternativstandort ZOB von politischer Seite her den Weg geebnet hatte. Nach Ostern hätte eigentlich ein neuer Versuch am neuen Platz stattfinden sollen. Doch dazu ist es nie gekommen.
Standort am Rathaus für einladendes Ambiente geschätzt, aber mit entscheidendem Nachteil
Rückblick: Zum Standortwechsel weg vom Rathausplatz, wo der Wochenmarkt im Mai 2023 mit vielen Vorschusslorbeeren und unter großem Besucherinteresse gestartet war, und hin zum Busplatz an der Syker Straße, wo mehrere weitere Einkaufsmöglichkeiten unmittelbar benachbart sind und es zudem ausreichend Parkmöglichkeiten gibt, war es überhaupt erst gekommen, weil der von vielen Thänhuserinnen und Thänhusern für sein einladendes Ambiente geschätzte Standort am Rathaus einen entscheidenden Nachteil hatte: Ein nicht geringer Anteil der Beschickerinnen und Beschicker beklagte, dass die Marktstände trotz der zentralen Lage von der Bevölkerung nicht ausreichend wahrgenommen worden seien. Die Folge: Zu geringe Umsätze, die Standplätze blieben zunehmend unbesetzt und der Markt löste sich nach und nach auf. Nach einer im Winter folgenden Online-Umfrage der Deutschen Marktgilde als Betreiberin des Wochenmarktes sollte daraufhin der Neustart nach Ostern am Busplatz erfolgen. Was darauf folgte: Stille. Jedenfalls öffentlich.
Hinter den Kulissen standen die Marktgilde und die Samtgemeindeverwaltung durchaus in Kontakt miteinander. „Wir wollen den Markt, die Marktgilde will den Markt. Die Lage ist nicht hoffnungslos“, berichtet Wirtschaftsförderer Stefan Ach auf Nachfrage dieser Zeitung von den Gesprächen, ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen. Über die konkreten Ergebnisse des Austausches mit der Marktgilde über den Sommer will Ach zunächst die Politik im Rahmen der nächsten Gemeinderatssitzung am 10. September in Kenntnis setzen.
Infrastruktur am Busplatz ohne dauerhaft für Veranstaltungen nutzbare Strom- und Wasserversorgung
Nur so viel für den Moment: Knackpunkt Nummer eins sei die Infrastruktur am Busplatz. Dort gebe es, anders als am Rathaus, keine dauerhaft für Veranstaltungen nutzbare Strom- und Wasserversorgung. „Die Infrastruktur am ZOB soll so hergerichtet werden, dass sie regelmäßig genutzt werden kann“, so Ach im Gespräch mit der Redaktion. Die Art und Weise, wie genau das gelingen kann, sei derzeit offen.
Dazu seien andere Dinge gekommen, die die Entwicklung des Themas verzögert haben, wie etwa personelle Umbrüche bei der Marktgilde mit daraus folgenden fehlenden Zuständigkeiten und keinem direkten Ansprechpartner für den Thedinghauser Markt, auf der anderen Seite andere Projekte aufseiten der Samtgemeindeverwaltung, die Aufmerksamkeit, Zeit und hohen personellen Einsatz erforderten – wie in diesem Sommer in erster Linie die Finalisierung und Eröffnung des Coworking-Space (wir berichteten).
Diese Mischung hat offenbar dazu geführt, dass das Thema Wochenmarkt in diesem Jahr nicht mit voller Vehemenz vorangetrieben werden konnte. Dennoch bezeichnet Wirtschaftsförderer Ach den Markt als ein „Thema, das durchaus Priorität hat“, und dazu eine hohe öffentliche Sichtbarkeit und Bedeutung. „Wir versuchen jetzt alles, das neu zu beleben“, sagt Ach auch im Hinblick auf die laufenden Verträge, die beide Seiten erfüllen möchten. „Wir wollen zu einer regelmäßigen Zusammenarbeit kommen und versuchen gemeinsam, die Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. Die Gespräche laufen für ein gutes Ende.“
Vor dem guten Ende der Thematik Wochenmarkt in Thedinghausen steht nun jedoch zunächst erneut ein Neuanfang. Immerhin der Ort dafür ist mit dem Busplatz fix, dessen Haltestelle passenderweise den Namen „Marktplatz“ trägt, weil es dort vor Jahren schon einmal ein solches Angebot gegeben hatte. Der Zeitpunkt jedoch lässt sich derzeit nicht anders als mit der Beschreibung „frühestens im Frühjahr 2025“ eingrenzen.
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